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Dauerbaustelle Paseo Marítimo Palma?

Paseo Marítimo 1
Anfang des 20. Jahrhunderts dem Meer abgetrotzt und im Grunde kaum mehr als eine Klippe, erhält der Paseo Maritimo Palma bis 2024 ein komplett neues Gesicht. Mehr dazu hier ...
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Wenn Ihr in letzter Zeit am Paseo Marítimo Palma entlang gegangen seid, werdet Ihr bemerkt haben, dass das Projekt des „Passeig Nou“ (mallorquinisches Wort für „neuer Paseo“) bereits im vollen Gange ist. Einen freien Parkplatz zu finden, ist kaum noch möglich und die Zone kann man bis zur Fertigstellung im Sommer 2024 erstmals als Groß-Baustelle bezeichnen. Die Aufwertung von Palmas Hafenpromenade wird offensichtlich… Neue Gehwege, Bäume, Parks, Ruhezonen, Geschäfte, Restaurants und Terrassen mit Meerblick.

Das Verschwinden von den Fahrspuren Richtung Porto Pi hat bisher nicht zu große Stau Problemen geführt. Der Verkehr ist zwar langsamer, aber flüssig da er über die Fahrspuren Richtung Palma neu geordnet wurde. Der größte Konflikt ist derzeit der Parkplatzmangel. Um die Bauarbeiten ordnungsgemäß durchführen zu können und den Verkehr neu zu organisieren, wurden fast alle Parkmöglichkeiten entfernt. Die Beschwerden haben nicht lange auf sich warten lassen und das Rathaus von Palma arbeitet bereits an drei Alternativen für neue Parkzonen.

In der Calle Federico García Lorca werden ca. 150 neue Stellplätze geschaffen. 80 weitere Fahrzeuge können auf dem Parkplatz an der Kaimauer (Muelle de les Golondrinas) vor dem Auditorium de Palma parken. Und 800 neue Parkmöglichkeiten werden auf einem 30.000 Quadratmeter großes Gelände neben den Lagerhallen des Unternehmens CLH (Porto Pi) entstehen. Diese Alternativen werden voraussichtlich im März zur Verfügung stehen. 

Veränderungen

Mit einem Budget von rund 37,5 Millionen zielt das jetzige Projekt unter der Leitung des Architekten Elías Torres darauf ab, die Fahrspuren für Fahrzeuge zu reduzieren (von 6 auf 4), die Bürgersteige zu verbreitern und die Zahl der Parkplätze um fast tausend zu verringern. Neue Tiefgaragen sollen für ausreichend Parkplätze sorgen. Das obwohl die Priorität der Stadt der öffentliche Nahverkehr ist, der stärker genutzt werden soll.

Die Fußgängerzone wird von 29,5 % auf 39,7 % vergrößert, und die Bürgersteige, die jetzt maximal 5 m breit sind, werden von 5 auf 10 m vergrößert. Auch die Bepflanzung wird deutlich zunehmen. Auf den ganzen Paseo Marítimo werden über 1800 Bäume und 21 verschiedene Arten gepflanzt. Dazu kommen noch 512 Palmen. Insgesamt werden nach städtischen Angaben ca. 37.000 Quadratmeter an Bepflanzung geschaffen. So viele der vorhandenen Bäume wie möglich werden erhalten oder verpflanzt.

Eine der wichtigsten Umbauten findet auf der Plaza de Santo Domingo de la Calzada statt, die direkt unterhalb des Viertels Es Jonquet liegt. In diesem Bereich wird die Fußgängerzone und die Einrichtung eines Kinderspielplatzes in den Vordergrund rücken und die Seitenstraße dafür weichen. Außerdem wird es eine verbesserte Verbindung mit dem Viertel Es Jonquet / Santa Catalina geben.

Das neue Promenadenkonzept umfasst auch ein nachhaltiges Entwässerungssystem, das die Filterung von Schadstoffen und die Wiederverwendung von Regenwasser ermöglicht. Als Beleuchtungskonzept wird auf LED-Leuchten gesetzt, die über ein zentrales System gesteuert werden, welches eine effiziente Nutzung gewährleistet. Außerdem wird es mehrere Ladestationen für Elektrofahrzeuge geben und eine mögliche Durchfahrt für die vielleicht irgendwann folgende Straßenbahn eingeplant.

Geschichte  des Paseo Marítimo Palma

Bisher war der ‚Paseo‘ Heimat des billigen Nachtlebens: kleine Geschäfte, die eher kleinen Gemischtwarenläden ähneln und vor Allem: viele Autos. In den 30er Jahren lagen die Gebäude vom Paseo Marítimo direkt am Wasser. Der ‚Paseo‘ entstand in den 50er Jahren als Verbindung zwischen dem damals neuen Hafen von Porto Pi und der alten Hafenmole. Er wurde wirklich dem Waser „abgerungen“, dort wo die Autos heute fahren, war das Meer. In den 70er Jahren kam der massive Anstieg des Hochhausbaus dazu. Dies führte zu einem seelenlosen und auch teilweise verwahrlos wirkendem Gebiet, bei dem Verkehrsanbindung und Wohnraumquantität im Vordergrund stand. Und leider nicht so sehr auf Flair und Nachhaltigkeit geachtet wurde.

Website informiert über den Baufortschritt

Die Hafenbehörde der Balearen (APB) hat die Arbeiten an die Bauunternehmen Melchor Mascaró, Vopsa, Aglomsa und Urbient vergeben. Vier mallorquinische Unternehmen mit umfassender Erfahrung im Bausektor, die sich seit vierzig Jahren auf der Insel bewährt haben. Alle vier verfügen über eigene Ressourcen und führen regelmäßig Arbeiten der öffentlichen Hand durch. Um mehr über den Fortschritt der Arbeiten zu erfahren, hat die Hafenbehörde eine Website mit den neuesten Informationen über das Projekt eingerichtet.

Parking-Maritimo
Das „blaue P“ zeigt die geplanten Parkmöglichkeiten

Für Palmas Bürgermeister, José Hila, ist der Umbau sehr ehrgeizig: „Wir werden die Küstenlinie von Palma umgestalten, wir werden Palma näher ans Meer bringen.“ „Es ist ein klares Beispiel für eine Stadt, die sich im Wandel zu einer grüneren Metropole befindet“. Die Präsidentin der Regierung, Francina Armengol, betonte ebenfalls, dass „viele vorhandene Unternehmen am Paseo Marítimo Palma stark aufgewertet werden“.

Nach dieser Reform wird sich der Paseo Marítimo Palma rühmen können, einer der wenigen Orte auf der Welt zu sein, der über ca. 3.5 kilometer Küstenlinie verfügt und gleichzeitig so stadtnah liegt.

Was glaubt ihr? Wird die Promenade die erwartete Aufwertung des Gebiets bringen?

Ich freue mich auf Eure Meinung!

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