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Eine Wanderung in die Cala Sant Vicenç

Wanderung Port de Polença nach Cala St. Vicenç
Cala Sant Vicenç ist doch ein klangvoller Name, da wolltet Ihr bestimmt auch schon immer mal hin? Lest hier über unsere Wanderung dorthin von Port de Pollença ...
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Zwei Männer gehen wandern

Miguel ist bei uns der neue Chef und Mitgründer der Predator Arquitectura SL. Wir bieten dort Architekturleistungen an. Für uns intern wie auch für externe Kunden.

Miguel kommt aus Mallorca. War zwischendurch lange in Madrid. Und liebt aber als Familienmensch die Insel als lebenswerten Platz.

Wanderung Port de Pollenca nach Cala Sant Vicenç
Miguel wandert

Und eben dieser Miguel teilt mit mir die Leidenschaft für „Männertouren“. Damit meinen wir tatsächlich keine Kneipentouren. Sondern gepflegte nicht zu lange Wanderungen, die dann von einem Mittagessen gekrönt werden.

Ich hatte am Vortag in komoot über Cala Sant Vicenç recherchiert und eine schöne Strecke gefunden. Angegeben mit „mittelschwer“ und irgendwas mit 4,5 Stunden. Vom Sofa aus, sehr überschaubar. Und es gab die Möglichkeit, die Tour einfach zu verkürzen.

Am EROSKI Supermarkt in Port de Pollença fahrt ihr links, wenn ihr aus Pollença kommt. Und am zweiten Kreisel war ein Parkplatz, an dem wir uns getroffen haben. Wer war zu spät? Natürlich der Deutsche …

Dann gab es das typische Problem bei Wanderungen in Mallorca: „Lass uns doch den anderen Weg da nehmen“. Nämlich den Weg, der in Google Maps gut sichtbar ist. Oder in OpenMap Karten oder wo auch immer. Blöd nur, daß irgendjemand dort einen Zaun gezogen hat. Und der Weg nicht begehbar ist.

Ich stellte also fest, daß eine Variation der Wanderung nicht wirklich funktioniert und gab mich damit zufrieden, mir vom Handy sagen zu lassen, wo wir durch das Dickicht stiefeln sollten.

cala sant vicenç - 1
Der Weg ist weg!

Tatsächlich hatte ich Wanderstiefel an. Schwere Boots. 25 Jahre in meinem Besitz. Miguel hatte Turnschuhe. Allerdings war ich mit meinen kurzen Hosen im Nachteil, weil wir uns parallel zum Bergkamm durch die menschenfeindliche mallorquinische Tundra quälten. 

Plötzlich erreichten wir die Stelle, wo der „Weg“ steil nach oben abknicken sollte. Und mit steil meine ich steil. Da aber von Weg weit und breit überhaupt nichts zu sehen war und das Kraxeln über nackten Fels bei großer Steilheit weder mein Fall ist noch besonders sinnvoll aussah, gingen wir einfach weiter parallel zum Kamm.

Wanderung Port de Polença nach Cala St. Vicenç-3
Ist das Hochplateau angelegt? Oder Laune der Natur?

Das was wie ein Hochplateau aussah, war leider auch nur ein Zwischenplateau. Kein echter Weg geht von dor ab. Fast frei von Vegetation. Also schlugen wir uns weiter so durch bis wir irgendwie wieder auf dem Hauptweg ankamen.

Ist das nicht ein wunderschöner Weg? Eben! Richtig gut begehbar. Herrlich. Wir marschierten dann dem Weg folgend langsam den Hügel hoch Richtung Cala Sant Vicenç. Der Weg wird schmaler und es wird immer wärmer, knapp 30 Grad sind es. Wir werden doch nicht verdursten auf so einer fast kindertauglichen Wanderung?

Wanderung Port de Polença nach Cala St. Vicenç-8
Gleich sind wir oben!

Tatsächlich eine Binsenweisheit, aber wenn Ihr so eine Wanderung macht, denkt an Wasser. Und für die Glatzköpfe oder diejenigen mit schütterem Haar: Denkt an eine Kopfbedeckung. Beides wirklich essentiell. Jetzt sind wir fast „oben“ angekommen, tatsächlich sind es gerade mal gute 100 Höhenmeter. Fühlt sich aber in der Hitze und nach dem Auf und Ab nach viel mehr an.

Wanderung Port de Polença nach Cala St. Vicenç-7
Blick auf Port de Pollença
Wanderung Port de Polença nach Cala St. Vicenç-9
Blick zurück über Port de Pollença bis nach Alcudia

Der weitere Weg geht überwiegend bergab. Wir queren einen Torrent und treffen eine englische Wanderin, die bereits auf dem Rückweg ist. Wie diszipliniert manche Leute doch sind … Die Strecke schlängelt sich in sanften Windungen den Hang in die Cala Sant Vicenç entlang, der Blick öffnet sich zu süssen Ferienhäuschen vermutlich aus den 70er/80ern, die unter den Pinien stehen, als wären sie untrennbar verbunden und die Zeit gerade ein wenig stehen geblieben.

Wanderung Port de Polença nach Cala St. Vicenç-11
Könnte man heute nicht verträumter neu bauen!

Am Ende erreichen wir die kleine Bucht von Cala Sant Vincenç und genießen eine eiskalte Cola. Es wirkt irgendwie ein bisschen so, als sei die Zeit hier stehen geblieben. Und das Licht ist ganz besonders.

Egal wie, ein schöner kleiner Ausflug. Wenn man sich gleich an den „normalen“ Weg hält. 

Als wir wieder aufbrechen, entscheiden wir uns – wider aller Vernunft – den „unbekannten“ Weg zu versuchen. Ihr könnt Euch vorstellen, das endete im Desaster. 

Zunächst folgen wir der Straße zur Cala Carbó, einer wunderschönen Bucht mit super klarem grünen Wasser (klingt eigentlich paradox … super klar und grün …).

Jetzt begehen wir den entscheidenden Fehler. Statt einfach dem Weg zu folgen, der uns schnell und angenehm nach Port de Pollença gebracht hätte, vertrauen wir meinen Navigationskünsten und begeben uns auf den nächsten Irrweg. Natürlich wieder bergauf…

Hier sind ja immer diese sogenannten Steinmännchen an den „richtigen“ Wegen zu finden. Da kann man sich ja angeblich nicht verlaufen. Aber hat mal irgendwann Jemand darüber nachgedacht, daß eine Sammlung an Steinen auf einer Geröllhalde nicht besonders klar definiert ist?

Und anscheinend findet Jeder irgendwie auch seinen ganz speziellen Weg, denn es sind überall Steinmännchenhaufen. Was das mit Männchen zu tun hat ist dann die nächste Frage. Es sind eher Steinpyramiden …

Egal wie, wir schimpfen und fluchen und der Bergkamm kommt nicht näher. Irgendwann geben wir einfach auf. Und gehen zurück …

 

Als wir wieder auf dem richtigen Weg sind, atmen wir auf. Endlich! Es geht stoisch ganz leicht bergauf. Ohne dieses ätzende grobe Geröll, das – und jetzt wird es tragisch – meinen geliebten Wanderstiefeln den Garaus gemacht haben.

Plötzlich fängt die Sohle meiner 25 Jahre alten Salomons an, sich abzulösen. Ich fluche und denke „das ist jetzt nicht wahr“. Abgesehen von dem schweren ideellen Verlust (ich bin extra wenig gewandert, um sie zu schonen!) wird das Laufen schwierig, weil der vordere Teil der Sohle mittlerweile herunterhängt. Und ich in einem Storchenschritt durch die Gegend staksen muß.

Hoffend, daß die Schuhe irgendwie durchhalten, stakse ich weiter, bis auch der andere Schuh loslegt. Ist das zu fassen? 25 Jahre nichts. Und dann „sterben“ sie gemeinsam? Eine fast romantische Vorstellung!

Tatsächlich reisse ich irgendwann die Sohle ab und die verbleibende Schicht reicht als Schutz gegen die Kiesel und kleinen Steine und wir schaffen es bis nach Port de Pollença.

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Zusammenfassung

Wanderung Cala Sant Vicenç – Port de Pollença

Wenn Ihr Euch an den „normalen“ Weg haltet, das ist die diagonale kürzeste Verbindung von Cala Sant Vicenç nach Port de Pollença, dann ist die Wanderung mehr ein schöner kleiner Spaziergang mit echt guten Blicken.

Der Abstecher nach „A“ oder die Wege nach Osten, die wir kurz hinter Cala Sant Vicenç gemacht haben, die könnt Ihr Euch sparen … Und am Ende habe ich – für „Normalos“ – Zweifel, das die Tour, die ich rausgesucht hatte, in 4,5 Stunden gehbar gewesen wäre. Das Problem ist hier auch oft einfach, daß es Einstiege nicht mehr gibt. Da sind dann plötzlich Zäune …

Also wenn Ihr Wanderungen empfohlen kriegt, dann schaut, daß die halbwegs aktuell sind.

Danach haben wir uns übrigens mit der Einkehr in das Placeta Garden Restaurant belohnt, das müsst Ihr unbedingt lesen!

 

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