Da parke ich Morgens in der Calle Ventada und stelle fest: die ist Mauer. Und schaue zur Baustelle rüber. Denn wir bauen ja ein neues Haus in Portixol. Direkt neben unserem Büro. In der Calle Ventada. Die ist so schmal, daß ein Auto nicht breiter als knappe 2 Meter sein sollte. Und so schmal, daß wir für unsere Baustelle – zum Leidwesen der Nachbarn – öfter die Straße sperren müssen.
Schmale Autos und dicke Laster
Wir bemühen uns natürlich, die Zeiten kurz zu halten. Aber sowohl bei der Abholung von Schutt wie auch bei der Anlieferung von Baustoffen sind wir hier auf kleinere Lastwagen angewiesen. Die natürlich öfter fahren müssen. Und insgesamt länger brauchen.
À propos „länger brauchen“: Auf die Baugenehmigung haben wir vier Jahre gewartet. Das ist leider typisch für Portixol und Molinar und liegt darin, daß jeder Bauantrag genehmigt werden muß von einer Behörde, die „recursos hidricos“ heißt. Die sind unter Anderem dafür zuständig, sich Gedanken zu machen, was passieren könnte, wenn der Meeresspiegel weiter steigt. Und haben dafür – was auch absolut sinnvoll ist – eine Karte erstellt, aus der ersichtlich ist, ab welchem Höhenniveau oberhalb der Straße das zukünftige Haus anfangen darf. Mit anderen Worten, wir müssen Häuser jetzt bei Neubauten oder bei gravierenden Reformen zwischen 50 und 100cm höher anfangen lassen. Sind leider aber weiter begrenzt auf das gleiche Maximalniveau der Höhe wie vorher.
Wohnzimmer und Schuhkarton
Wir verlieren also deutlich Höhe. Das stellt gerade bei größeren Häusern ein Problem dar. Um so geringer die Deckenhöhe wird, um so mehr nähern wir uns bei großen Grundflächen der Optik eines Schuhkartons. Achtet mal darauf: Wenn die Gästetoilette eine niedrige Deckenhöhe hat, wird Euch das nie aufgefallen sein. Aber der offene Wohn- und Essbereich, der wiederum braucht Höhe. Im konkreten Fall seht Ihr, daß wir im Eingangsbereich nur noch auf eine Deckenhöhe von 2,20m kommen. Das ist nicht wirklich gut … Wir werden da sicherlich noch Einiges optimieren können, aber es ist schon bedrückend, daß eine Behörde Dein Gebäude „erhöht“ und die andere dann sagt: Aber es kommt der gleiche Deckel drauf 😉
Der Bauantrag lässt auf sich warten …
Was aber fast noch schlimmer ist: Wenn wir den Antrag stellen, entsprechend ja genau der vom Amt veröffentlichten vorhandenen Karte zu bauen, warten wir drei Jahre auf das Ergebnis. Und wir reden nicht davon, daß es hier um Meinungen, Interpretationen oder Ähnliches ginge. Sondern es wird ein Wert „überprüft“, den das Amt selber definiert hat. Den wir ja beantragt haben. Weil sowieso keine andere Option besteht. Und dieser Wert, der also allen Beteiligten von vorneherein klar ist, wird in den drei Jahren genehmigt …
… aber das Leben geht weiter
Daher dauert es so ewig, ein Haus in Portixol zu bauen. Das Rathaus „bittet“ den Antragsteller, zuerst bei „recursos hidricos“ nachzuhorchen. Und erst, wenn die dann ihren Stempel platziert haben, fängt das Rathaus auch an. Das dauert dann noch mal etwa ein Jahr, was für mich isoliert betrachtet völlig in Ordnung wäre. Zusammen sind es aber gut vier Jahre. Und da ändern sich ja teilweise schon die „Use-Cases“. Kinder werden geboren. Oder eben älter. Ehen werden geschieden. Neue Paare finden sich… Wie das Leben eben so spielt, muss die Architektur ja letztlich wiederspiegeln. Um den Nutzwert eines „Zuhauses“ auch nachhaltig gewährleisten zu können.
Egal wie, verlassen wir den Aufregungsmarathon und konzentrieren wir uns wieder auf unser Haus in Portixol. Endlich ist es ja losgegangen. Mit dem kleinen Bagger, der unermüdlich Erde und Stein aus dem Boden baggert, um Platz zu schaffen für Pools, Pooltechnik und für die sogenannte „Cama Sanitaria“. Denn bei Predator bauen wir bei allen Neubauten immer einen Halbkeller, der ausschließlich zur Isolierung des Erdgeschosses gegen Feuchte dienst. Warum? Isolieren wir etwa nicht? Doch! Aber möglicherweise reißt so eine Schicht irgendwann. Oder noch beim Bau wurde ein Fehler gemacht. Das ist nie wieder korrigierbar. Daherr: doppelt gemoppelt hilft besser. Dazu bauen wir diese Halbkeller, die wir dann wiederum aktiv entlüften. Kostet Geld. Kann man sich sparen, dann kriegt man aber Fehler mit aufsteigender Feuchte nie wieder aus dem Haus raus. War bei jedem Haus in Portixol so, das ich gekauft habe …
Da ist er wieder
Jedenfalls steht da – verschmitzt lächelnd – José Manual. Hinten an den Häusern. So als hätte er gewußt, das ich käme. Und mich frage, was er denn hier macht. Der leitende Ingenieur von IslaBau. Die für ihre Qualität bekannte Baufirma hat für uns schon die Molinar Townhouses gebaut. Nicht wirklich günstig, aber eben doch gut. Und weil das gut geklappt hat, bauen wir jetzt fünf weitere neue Projekte mit IslaBau.
José Manual wird die eigentliche Baustelle unseres Haus in Portixol als „jefe de obra“ leiten, Fede ist die Schnittstelle zu mir und kümmert sich um die technische Konzeption. Ihn darf ich mit Asana und anderen Projektmanagementtools quälen, die hier sonst eher unbekannt sind. Auf der Baustelle selber anwesend ist als „Encargado de obra“ dann Toni Gallardo, der die anwesenden Kollegen einweist und ihr Ansprechpartner ist. Als Architekt haben wir wieder einmal Magi Marqués an Bord, als „Arquitecta Tècnica“ unterstützt uns uns Neus Antich Carbonell.
@predator_spain Bagger faaaaaahhhhhhhn …. construction: c/ Ventada #portixol #construction #mallorca #luxuryrealestate #professionalsatwork #artistatwork ♬ Originalton – Predator SL
Hier noch ein lustiges Video vom Baggerfahrer, der sehr virtuos eine Säule in den Laster hievt. Und dabei auf engstem Raum navigiert: https://www.youtube.com/shorts/4mRsSO4a2C4
Wir bauen weiter am Haus in Portixol
Bis nächste Woche sind Abriß und Aushub fertig, dann geht die Planung für die Ausführung des Rohbaus los. Wir werden jetzt „Schlag auf Schlag“ mit unserem neuen Haus in Portixol vorankommen. Bleibt dran, ich halte Euch auf dem Laufenden! Und wenn Ihr Interesse an einer Miete habt, setze ich Euch gern unverbindlich auf die Interessentenliste. Sprecht mich einfach direkt an.